„Hustet Dein Pferd?“…..“ja, woher weißt Du das?“ – nicht nur einmal ist es mir passiert, dass der Besitzer des Pferdes mich verwundert ansah, als ich ihm eine solche Frage stellte. Sicher bekommen wir Therapeuten aus unserer Erfahrung heraus einen „Blick“ für Pferde, aber viele Themen zeigen sich schlicht und einfach in körperlichen Merkmalen des Pferdes. So z.B. der Huf, der wichtige Indikatoren preisgibt.
Aus der traditionellen Chinesischen Medizin kennen wir das System der Meridiane. Während über die sogenannten Chakren der Energieaustausch des Körpers mit der Umwelt erfolgt, wird über die Meridiane die Energie im Körpersystem verteilt. Kommt es zum Stau dieser Energien, sind Folgeprobleme zuerst erkennbar und manifestieren sich langfristig zu Krankheiten. So die Denkweise der TCM – mal sehr vereinfacht dargestellt.
Ich bin nun wahrlich kein Experte für TCM, habe aber schon an mir selbst dessen Richtigkeit erleben dürfen. Und auch beim Pferd achte ich auf gewisse Signale, wie z.B. auf die Tingpunkte am Kronsaum der Hufe. Diese sind rund um den Kronsaum aller 4 Hufe verteilt und zwar immer vorne in der Mitte (12 Uhr) und dann bei 2-4-6-8-10 Uhr. Ting- Punkt heißt, dass hier der Meridian entweder beginnt oder endet. Von hier aus kann man die Meridiane zudem sehr gut harmonisieren, was auch für den Pferdebesitzer eine unglaubliche Perspektive der Eigenbehandlung ermöglicht.
Die meisten Probleme am Huf entstehen natürlich zuerst über die nicht korrekte Bearbeitung des Hufes, die damit verbundene schlechte Hebelwirkung und das Toplinesyndrom.. Auch alte Verletzungen und Narben können hier noch wirksam sein. Aber auffällig wird dieses Problem zumeist an den mit den Ting- Punkten verbundenen Teilen der Hornkapsel. So sind z.B. Hornspalten oder Veränderungen im Horn immer in Wuchsrichtung des Hufes ausgehend vom Tingpunkt. Oder die Zehenabweiser führen bei einem Pferd zu einem Hornspalt und beim anderen nicht. Je nach Energiesituation am 3E1.
Zudem ist noch zu erkennen, dass am Vorderhuf die Meridiane von 10-12-2 Uhr beginnen und am hinteren Teil des Huf enden dort die Meridiane. Am Hinterhuf geht die Trennung einmal quer durch den Huf.
Kennzeichen:
· Energetische Veränderung des Ting- Punktes: beim darüber streichen fällt man „in ein Loch“ oder spürt eher eine Überenergie. Z.B. ist am 3E1 vorne mittig am Vorderhuf ein Frühindikator für Hufrehe zu finden
· Farbe des Hufhorns ist verändert
· White- Line- Disease oder brüchiges Horn
· Hornspalten, die nicht zuwachsen wollen
· Probleme beim Abrollen während der Bewegung
Möglichkeiten der Behandlung: Das Pferd reagiert meist sofort mit Abkauen oder ähnlichen Zeichen auf einer Veränderung der energetischen Situation
· Wohlwollende Massage mit ein ganz klein wenig APM- Creme 2x wöchentlich
· Massage des kompletten Kronsaums mit der Hand oder einer sanften Bürste
· Ausstreichen/Putzen der Meridiane in Laufrichtung, d.h. am Vorderbein vorne nach oben und hinten nach untern
· Aktivierung einzelner Ting- Punkte mit Moxa (Vorsicht vor Verbrennung)
· Gute Hufbearbeitung mit Wissen um die Hebelwirkungen
· Beheben von Hufbeinrotationen
· Lösen des Toplinesyndroms, damit der Huf keinen unnatürlichen Hebelwirkungen in der Bewegung ausgesetzt ist.