News und Meinungen von Birgit Volesky HORSE ENERGY


Die Oberlinie und warum die geschwungene Form so wichtig ist

Wie beim Menschen auch, hat die natürliche und bewegliche Wirbelsäule eine bestimmte Form. Das ist nicht eine Laune der Natur, sondern hat sehr wohl seine guten anatomischen Gründe.

 

Beim Menschen sind die physiologische Wirbelsäulenkrümmungen von der Seite betrachtet eine  Doppel-S-Form. Sie ermöglicht den lockeren aufrechten Gang ohne großen Kraftaufwand, federt Sprünge und Stöße ab, ermöglicht eine hohe Stabilität und verteilt den Druck gleichmäßig auf die Wirbelkörper. So hat die Halswirbelsäule eine zervikale Lordose (Krümmung nach vorne), die Brustwirbelsäule eine thorakale Kyphose (nach hinten), die Lendenwirbelsäule eine lumbale Lordose (nach vorne) und das Kreuzbein eine sakrale Kyphose (nach hinten).

 

Bewegungseinschränkungen entstehen immer dann, wenn diese natürliche Krümmung zu stark ist oder aufgehoben. Bei Bandscheibenvorfällen kann man als Therapeut sogar häufig eine auffällig gerade Stelle der Wirbelsäule beobachten.

 

Doch wie kommt es zu dieser geraden Stelle? Die Muskulatur, die direkt an den Wirbeln anliegt, ist für die Lage der Wirbel, die Feinabstimmung der Bewegung und die Drehung und Stabilisierung der Wirbelsäule zuständig. Doch sie hat auch die Aufgabe im Falle eines Unfalls, Traumas oder dauerhaft anhaltenden Schmerzen die Wirbelsäule und das Rückenmark zu schützen in dem sie die Muskelspannung erhöht. Es kommt zu einer Kompression der Wirbel und damit zu einer Einschränkung der Bewegungsfähigkeit in alle Richtungen. Ist diese Kompression sehr stark, wird beim Menschen die Bandscheibe stark unter Druck gesetzt und es kann zum Bandscheibenvorfall kommen. Spannenderweise weiß man heute, dass der gefühlte Schmerz gar nicht aus der Bandscheibe entsteht. Es sind die Nervenenden in den Faszien, die das Schmerzsignal zum Gehirn weiterleiten.  

Beim Pferd ist es ähnlich, nur dass aufgrund der anderen Beschaffenheit der Bandscheibe diese nicht vorfällt. Dafür sehen wir hier langfristig aufgrund der Veränderung der Form der Wirbelsäule die Kissings Spines. Durch die Länge der Dornfortsätze und das Absinken des Rumpfes stoßen diese zusammen. Manchmal auch nur beim Reiten in der Biegung. Der Reiter wundert sich dann über ein plötzlich steigendes Pferd auf dem Zirkel. Erste Anzeichen können ein überängstliches, schreckhaftes Pferd sein, dessen vegetatives Nervensystem ständig im Fluchtmodus verharrt.

 

Doch häufig wird diese gerade Wirbelsäule in der Therapie nicht erkannt. Optisch liegen die Wirbel bzw. die sichtbaren Enden der Dornfortsätze harmonisch in einer Reihe. Dass die tiefe Muskulatur die Wirbel jedoch stark zusammenpresst, wird übersehen. Gerade bei Robust- Rassen ist ein wenig Übung notwendig diese Kompression zu sehen. Der Rumpf wird kürzer. Auch ein Beckenschiefstand kann darauf hinweisen.

 

Bitte achte deshalb selbst auf Stellen des Rückens Deines Pferdes, die sehr „gerade“ aussehen. Diese sind ab dem Widerrist bis zum Ende der Lendenwirbelsäule gut zu sehen. Wenn Du mit dem Handrücken darüberstreichst, spürst Du manchmal sogar Unterschiede in der Temperatur und kannst schnell einen Therapeuten suchen, der sich auf das Topline Syndrom spezialisiert hat.

Du hast die Hufe schön… Was der Huf über die Gesundheit Deines Pferdes erzählt

 

„Hustet Dein Pferd?“…..“ja, woher weißt Du das?“ – nicht nur einmal ist es mir passiert, dass der Besitzer des Pferdes mich verwundert ansah, als ich ihm eine solche Frage stellte. Sicher bekommen wir Therapeuten aus unserer Erfahrung heraus einen „Blick“ für Pferde, aber viele Themen zeigen sich schlicht und einfach in körperlichen Merkmalen des Pferdes. So z.B. der Huf, der wichtige Indikatoren preisgibt.

 

 

Aus der traditionellen Chinesischen Medizin kennen wir das System der Meridiane. Während über die sogenannten Chakren der Energieaustausch des Körpers mit der Umwelt erfolgt, wird über die Meridiane die Energie im Körpersystem verteilt. Kommt es zum Stau dieser Energien, sind Folgeprobleme zuerst erkennbar und manifestieren sich langfristig zu Krankheiten. So die Denkweise der TCM – mal sehr vereinfacht dargestellt.

 

 

Ich bin nun wahrlich kein Experte für TCM, habe aber schon an mir selbst dessen Richtigkeit erleben dürfen. Und auch beim Pferd achte ich auf gewisse Signale, wie z.B. auf die Tingpunkte am Kronsaum der Hufe. Diese sind rund um den Kronsaum aller 4 Hufe verteilt und zwar immer vorne in der Mitte (12 Uhr) und dann bei 2-4-6-8-10 Uhr. Ting- Punkt heißt, dass hier der Meridian entweder beginnt oder endet. Von hier aus kann man die Meridiane zudem sehr gut harmonisieren, was auch für den Pferdebesitzer eine unglaubliche Perspektive der Eigenbehandlung ermöglicht.

 

 

Die meisten Probleme am Huf entstehen natürlich zuerst über die nicht korrekte Bearbeitung des Hufes, die damit verbundene schlechte Hebelwirkung und das Toplinesyndrom.. Auch alte Verletzungen und Narben können hier noch wirksam sein.  Aber auffällig wird dieses Problem zumeist an den mit den Ting- Punkten verbundenen Teilen der Hornkapsel. So sind z.B. Hornspalten oder Veränderungen im Horn immer in Wuchsrichtung des Hufes ausgehend vom Tingpunkt. Oder die Zehenabweiser führen bei einem Pferd zu einem Hornspalt und beim anderen nicht. Je nach Energiesituation am 3E1.

 

 

Zudem ist noch zu erkennen, dass am Vorderhuf die Meridiane von 10-12-2 Uhr beginnen und am hinteren Teil des Huf enden dort die Meridiane. Am Hinterhuf geht die Trennung einmal quer durch den Huf.

 

 

Kennzeichen:

 

·        Energetische Veränderung des Ting- Punktes: beim darüber streichen fällt man „in ein Loch“ oder spürt eher eine Überenergie. Z.B. ist am 3E1 vorne mittig am Vorderhuf ein Frühindikator für Hufrehe zu finden

 

·        Farbe des Hufhorns ist verändert

 

·        White- Line- Disease oder brüchiges Horn

 

·        Hornspalten, die nicht zuwachsen wollen

 

·        Probleme beim Abrollen während der Bewegung

 

 

Möglichkeiten der Behandlung: Das Pferd reagiert meist sofort mit Abkauen oder ähnlichen Zeichen auf einer Veränderung der energetischen Situation

 

·        Wohlwollende Massage mit ein ganz klein wenig APM- Creme 2x wöchentlich

 

·        Massage des kompletten Kronsaums mit der Hand oder einer sanften Bürste

 

·        Ausstreichen/Putzen der Meridiane in Laufrichtung, d.h. am Vorderbein vorne nach oben und hinten nach untern

 

·        Aktivierung einzelner Ting- Punkte mit Moxa (Vorsicht vor Verbrennung)

 

·        Gute Hufbearbeitung mit Wissen um die Hebelwirkungen

 

·        Beheben von Hufbeinrotationen

 

·        Lösen des Toplinesyndroms, damit der Huf keinen unnatürlichen Hebelwirkungen in der Bewegung ausgesetzt ist.